„Risikomanagement ist wichtig, aber operative Themen haben Vorrang“, so lautet die zentrale Aussage einer Studie zum Einsatz des Risikomanagements im Technischen Handel, an der sich über 80 Unternehmen beteiligt haben. In Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Unternehmensberatung Buchalik Brömmekamp wollte der VTH Verband Technischer Handel von seinen Mitgliedern erfahren, wie sie sich vor Unternehmenskrisen schützen. Im Ergebnis erkennen die Technischen Händler zwar mehrheitlich die Bedeutung des Themas, haben aber Nachholbedarf bei der praktischen Umsetzung. Die vorausschauenden Instrumente zur Früherkennung bestandsgefährdender Risiken werden im Geschäftsalltag nachrangig behandelt, dabei zeigt die der Studie zugrundeliegende Umfrage einen erstaunlichen Zusammenhang: Wer beim Risikomanagement nicht gut aufgestellt ist, erzielt eine unterdurchschnittliche Umsatzrendite.

Risikomanagement ist Chefsache

Die Bewältigung von Unsicherheiten gehört zu den Hauptaufgaben der Unternehmensführung. Doch vielfach werden Maßnahmen zur Risikovermeidung gerade in mittelständischen und kleinen Familienbetrieben nach wie vor aus dem Bauch heraus getroffen. Eine systematische Ermittlung, Analyse, Bewertung und Maßnahmenentwicklung, wie ein professionelles Risikomanagement es eigentlich vorsieht, sind zumeist nicht vorhanden. Die Vorurteile gegen die Einführung eines Risikomanagementsystems in den Firmen sind mannigfaltig. Doch bieten solche Systeme wirklich keinen Mehrwert? 84 Technische Händler haben im Januar und Februar 2013 an einer Onlinebefragung teilgenommen und einen Einblick in ihre präventiven Maßnahmen zur Unternehmenssteuerung gegeben.

Operative Risiken werden zu wenig beachtet

Das Risikomanagement ist für technische Händler ein enorm wichtiges Thema. Denn bei rund drei Prozent Durchschnittsrendite ist kaum finanzieller Spielraum vorhanden, um Risiken abzufedern. Die Studie deckt dagegen auf, dass operative Risiken deutlich zu wenig betrachtet werden und strategische nahezu gar nicht. Zu Recht sind die meisten Unternehmer mit der Umsetzung des Risikomanagements deshalb unzufrieden. Meistens blicken sie nur in den Rückspiegel und das reicht nicht aus. Dabei schärft die Auseinandersetzung mit den Unternehmensrisiken und deren Wechselwirkungen nicht nur das Verständnis für das eigene Geschäftsmodell. Vielmehr gilt, wer seine Risiken nicht kennt, der kann auch seine Chancen nicht entdecken.

Voraussetzung für die Integration von Risiken und Chancen in die Unternehmensplanung ist die Transparenz über ebendiese zu erlangen. Ein simples Instrument wie die SWOT-Analyse hilft zudem Zusammenhänge aufzudecken und in die Strategie zu übertragen. Die Integration des (Chancen- und) Risikomanagements in die Unternehmensplanung gehört ohnehin in den Werkzeugkasten des sorgfältigen Kaufmanns.

Das grundsätzliche Vorgehen hin zu einem Risikomanagement durchläuft in der Regel vier Phasen: Im ersten Schritt wird das externe und interne „Risikoinventar“ erstellt. Externe Risiken sind beispielsweise unerwartete Preisanstiege, die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten oder (Groß-)Kunden oder Zahlungsausfälle. Interne Unsicherheiten liegen in Datenverlusten, Logistikfehlern oder in der Komplexität der Artikelvielfalt. Um möglichst umfänglich die wesentlichen Risiken zu identifizieren, ist eine Orientierung an der Wertschöpfungskette zu empfehlen – vom Einkauf bis zum Kunden. Im zweiten Schritt werden die Einzelrisiken quantifiziert und ihre Ertrags-/Kosten und Liquiditätsrelevanz abgeleitet, die in eine Szenarienrechnung eingehen. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich, ob Maßnahmen zur Risikobewältigung ergriffen werden müssen.

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