Massiver Stellenabbau bei Marelli Automotive Lighting in Reutlingen – Jede 3. Stelle ist betroffen

Schocknachricht für die Mitarbeiter des Automobilzulieferers Marelli Automotive Lighting. Laut IG Metall plant das Unternehmen, das im Bereich Entwicklung und Produktion von Fahrzeugscheinwerfern tätig ist, ein Drittel seiner Belegschaft abzubauen. Laut des Geschäftsführers Sylvain Dubois sollen in den kommenden vier Jahren rund 320 Stellen abgebaut werden. Hierdurch entstehende Lücken soll Medienberichten zufolge durch Verlagerungen von Tätigkeiten ins Ausland sowie externe Dienstleister abgedeckt werden. Aktuell beschäftigt das Unternehmen noch rund 1.000 Mitarbeiter.

Mit dem Stellenabbau allein ist es jedoch nicht getan. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen sich auf zusätzliche Belastungen einstellen, denn das Unternehmen plant die wöchentliche Arbeitszeit ab dem kommenden Jahr auf 30 Stunden und das Entgelt entsprechend abzusenken. Die IG Metall kritisiert, dass der Betriebsrat im Vorfeld nicht über die Pläne informiert und an der Ausarbeitung dieser beteiligt worden sei. Stattdessen sei die Belegschaft durch die jeweiligen betrieblichen Vorgesetzten in den Abteilungen ohne vorherige Abstimmung mit dem Betriebsrat über die Pläne des Managements informiert worden.

Entsprechend fassungslos viele Reaktionen bei Beschäftigten und den Betriebsrat aus. Neben der konkreten Vorgehensweise des Managements vor Ort steht auch der neue Eigentümer KKR in der Kritik. Laut IG Metall zeige der Konzern die typische Vorgehensweise eines Finanzinvestors. Die nun offenbarten Pläne dienten offenbar einzig dem bekannten Zweck, das Unternehmen möglichst kurzer Zeit zu konsolidieren. Die sodann gewinnbringend weiterzuveräußern.

Das Unternehmen möchte den Stellenabbau sowie die weiteren Anpassungen zwar sozialverträglich vornehmen, was üblicherweise u.a. das Angebot von Aufhebungsverträgen umfasst. Die bisherige Vorgehensweise sowie die Radikalität des Sparplans lässt jedoch nichts Gutes vermuten. Dies dürfte nicht das letzte Wort in der Angelegenheit gewesen sein, denn die IG Metall hat den Beschäftigten von Mirelli Automotive Lighting ihre Unterstützung zugesagt.

Die Ankündigung eines geplanten Stellenabbaus weckt Unsicherheiten und schafft im Zweifel auch Existenzängste. Dies ist eine nachvollziehbare Reaktion, denn schließlich handelt es sich bei dem Arbeitsplatz meist um die eigene Existenzgrundlage. Nach dem ersten Schock sollte man sich jedoch gut über die Rechtslage informieren. Denn nur wenn man seine Rechte kennt, kann man auch fundierte Entscheidungen treffen.

Jürgen Bödiger

Partner, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Arbeitsrecht
T +49 211 828977-200
ed.wa1714030117l-rbb1714030117@regi1714030117deob 1714030117
Zum Profil

Michael Kothes

Partner, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Fachanwalt für Sozialrecht, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht
T +49 211 828977-200
ed.wa1714030117l-rbb1714030117@seht1714030117ok 1714030117
Zum Profil

Philipp Wolters

Partner, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Fachanwalt für Arbeitsrecht
T +49 211 828977-245
ed.wa1714030117l-rbb1714030117@sret1714030117low 1714030117
Zum Profil

Stefan Eßer

Rechtsanwalt, Fachanwalt für Arbeitsrecht
T +49 211 828977-212
E ed.wa1714030117l-rbb1714030117@ress1714030117e1714030117
Zum Profil

In wenigen Klicks zur möglichen Abfindung

Jetzt durch unsere Fachanwälte vertreten lassen