Mann+Hummel schließt Produktion am Stammsitz – 400 Arbeitnehmer verlieren ihren Job

Das im Familienbesitz befindliche Traditionsunternehmen Mann+Hummel mit Hauptsitz in Ludwigsburg ist ein Hersteller von Flüssigkeits-, Luftfilter- und Ansaugsystemen sowie Innenraumfiltern und macht nach eigenen Angaben an über 80 Standorten weltweit einen Umsatz von rund 3,9 Milliarden Euro. Von den Eckdaten her scheint soweit also erst mal alles in Ordnung zu sein. Problem ist nur: Die hergestellten Teile werden hauptsächlich in Verbrennungsmotoren verbaut und diese befinden sich seit dem Aufkommen neuartiger Elektroantriebe auf dem Rückzug. Die Automobilbranche befindet sich seit 2019 in einem tiefgreifenden Wandel, den sowohl Fahrzeughersteller als auch deren Zulieferer massiv zu spüren bekommen. Insbesondere die Zulieferer, die sich vom Produktportfolio her stark auf Verbrennungsmotoren konzentrieren stehen derzeit stark unter Druck. Sie haben gleich in doppelter Hinsicht unter Umsatzeinbußen zu leiden, nämlich sowohl durch den laufenden Strukturwandel als auch die durch das neuartige Corona-Virus verursachte Wirtschaftskrise. Laut Medienberichten gab es in der Vergangenheit immer wieder Überlegungen seitens Mann+Hummel das Werk in Ludwigsburg zu schließen, nun scheint die Zeit hierfür reif. Von den insgesamt 22.000 Mitarbeitern, die das Unternehmen weltweit beschäftigt, sind am Stammsitz in Ludwigsburg etwa 1.500 tätig.

Das Unternehmen versucht offenbar, sich für die Zukunft neu aufzustellen. Neben der Überarbeitung und Aktualisierung des Produktportfolios für die neuartigen Elektroantriebe benötigt man auch Geld für längst überfällige Digitalisierungsprojekte. Unrentable Standorte sollen hierfür geschlossen werden. Laut Mann+Hummel erwirtschaftet das Werk in Ludwigsburg seit Jahren Verluste, so sei zuletzt ein Minus von 20 Mio. Euro angefallen. Bereits 2015 gab es einen Stellenabbau am Stammsitz, in dessen Zuge 133 Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt wurde. Das Unternehmen teilte laut Medienberichten auf Nachfrage mit, dass der nun geplante Stellenabbau möglichst sozialverträglich gestaltet werden solle. Insgesamt seien 400 Mitarbeiter in der Fertigung von den nun geplanten Maßnahmen betroffen. Die Bereiche Forschung und Entwicklung verbleiben am Standort. Laut IG Metall stehen die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite entgegen der Erzählung der Unternehmensleitung noch ganz am Anfang. Von einer unmittelbar bevorstehenden Einigung könne jedenfalls keine Rede sein.

Die Ankündigung eines geplanten Stellenabbaus weckt Unsicherheiten und schafft im Zweifel auch Existenzängste. Dies ist eine nachvollziehbare Reaktion, denn schließlich handelt es sich bei dem Arbeitsplatz meist um die eigene Existenzgrundlage. Nach dem ersten Schock sollte man sich jedoch gut über die Rechtslage informieren. Denn nur wenn man seine Rechte kennt, kann man auch fundierte Entscheidungen treffen.

Jürgen Bödiger

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