Einigung bei Meyer-Werft über Stellenabbau

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie stehen die Zeichen bei der Meyer-Werft auf Krise. Aufgrund ausbleibender Aufträge aus der Kreuzfahrtindustrie, sieht sich die Konzernleitung zu drastischen Sparmaßnahmen gezwungen. Diese umfassen u.a. auch einen Stellenabbau.

Lange haben die Parteien über die richtige Vorgehensweise sowie den Umfang der Sparmaßnahmen gestritten, nun konnte jedoch eine Einigung zwischen den Sozialpartnern erzielt werden. Medienberichten zufolge hat die Mehrheit der Belegschaft dem Plan der Geschäftsleitung zugestimmt, insgesamt rund 450 Stellen zu streichen.

Im Vergleich zu den zunächst diskutierten rund 1.000 Jobs fällt der Stellenabbau nun zwar nur noch halb so stark aus wie ursprünglich geplant. Für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfte das trotzdem kein Grund zur Freude sein.

Immerhin konnte man sich nach zähen Verhandlungen u.a. auf ein Freiwilligenprogramm einigen, das Abfindungen vorsieht. Alternativ können sich die Betroffenen auch für eine Transfergesellschaft anmelden. Die verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich dazu verpflichtet, bis Ende 2023 pro Jahr 100 Stunden unentgeltlich zu arbeiten.

Pläne für Stellenabbau bei Meyer-Werft sorgen weiter für Unruhe

Die Meyer-Werft leidet als einer der führenden Schiffsbauer der Welt weiter unter dem pandemiebedingten Einbruch des Kreuzfahrtgeschäfts. Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass bis zum Jahr 2023 keine nennenswerten Aufträge zu verzeichnen sein werden. Pessimistischere Szenarien sehen eine Wiederbelebung des Geschäfts mit den Ozeanriesen frühestens erst wieder ab 2024.

Die dramatische Wirtschaftslage des Unternehmens hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Mitarbeiter. Die Geschäftsleitung hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und will 1,2 Milliarden Euro an Kosten einsparen. Neben der fortgesetzten Nutzung von Instrumenten wie der Kurzarbeit soll dies auch durch den Abbau von 40 Prozent an Arbeitskapazität gelingen. Insbesondere die Pläne für den Stellenabbau sorgen im Unternehmen weiter für Unruhe.

Zuletzt hatte eine von der Unternehmensleitung organisierte Abstimmung in der Belegschaft über zwei Varianten des Stellenabbaus zu Missstimmungen zwischen dem Betriebsrat und der IG Metall auf der einen Seite und dem Unternehmen auf der anderen Seite geführt.

Die an der Umfrage teilnehmenden Mitarbeiter hatten sich mit weit überwiegender Mehrheit für einen reduzierten Stellenabbau ausgesprochen. In der Variante sollen statt 1.000 lediglich 660 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Belegschaft wäre in diesem Fall bereit, einen eigenen Beitrag zu leisten.

Meyer-Werft fährt massiven Sparkurs und plant Stellenabbau

Die letzten Jahre erlebte die Kreuzfahrt-Branche einen wahren Boom, mit entsprechend positiven Auswirkungen für Schiffsbauunternehmen wie die in Papenburg ansässige Meyer-Werft. Sie hat sich über die Jahre zu den Weltmarktführern im Kreuzfahrtschiffbau entwickelt und ihre Auftragsbücher sind voll.

Aufgrund der Corona-Pandemie liegt nun ein Großteil der weltweiten Kreuzfahrtflotte still und die Buchungslage bei den Reedereien ist eingebrochen. Wann sich die Situation wieder erholt, ist derzeit nicht abzusehen. Die Reedereien drängen daher darauf, die bestellten Kreuzfahrtschiffe später als geplant abnehmen bzw. komplett stornieren zu können.

Die Meyer-Werft sieht sich aufgrund der Entwicklungen dazu gezwungen, einen massiven Sparkurs einzuschlagen. Laut Geschäftsführung sollen in fünf Jahren 1,2 Milliarden Euro an Kosten eingespart sowie Personal abgebaut werden. Nähere Informationen zum genauen Umfang des Stellenabbaus sind bislang nicht bekannt, dürften aber zeitnah folgen.

Im Falle einer betriebsbedingten Kündigung sind bestimmte Voraussetzungen an die Wirksamkeit der ausgesprochenen Kündigung zu stellen. Sie sollten die Prüfung der Kündigung einem Experten überlassen, der zugleich vielleicht noch eine Abfindung für Sie aushandeln kann. Dies gilt auch für Verhandlungen über einen Aufhebungsvertrag.

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