Branche: Gesundheitswesen
Standort: Papenburg
Jahr: 2022
Mitarbeiter: 1000
Marien Hospital Papenburg Aschendorf gGmbH
Über die Zusammenarbeit
Die Marien Hospital Papenburg Aschendorf gGmbH (MLP) hat am 23.11.2022 ein Schutzschirmverfahren beantragt und am 04.04.2023 einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht: Das Amtsgericht Meppen gab dem Antrag des Krankenhauses im Erörterungs- und Abstimmungstermin statt und bestätigte den eingereichten Insolvenzplan. Rechtlich begleitet wurde die Geschäftsführung des Marienhospitals von der auf Sanierung und Restrukturierung spezialisierten Kanzlei BBR Buchalik Brömmekamp Rechtsanwälte. Die betriebswirtschaftliche Beratung übernahm deren Schwestergesellschaft plenovia GmbH. Das erarbeitete Sanierungskonzept fand die Zustimmung des Insolvenzgerichts Meppen und der Mehrheit der Gläubiger. Alle Arbeitsplätze konnten erhalten und sogar ausgebaut werden.
„Der erste große Schritt zur nachhaltigen Unternehmenssanierung ist geschafft und damit eine solide Basis für die Zukunft des Marien Hospitals gelegt“, sagt Ansgar Veer, Geschäftsführer des Marien Hospitals und Hauptgeschäftsführer der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft, zu der das Marien Hospital gehört. (Einbeziehung BBR/plenovia).
„Das Marien Hospital wird sich durch die Restrukturierungsmaßnahmen gestärkt positionieren und weiterhin die medizinische Versorgung für die Menschen in der Region sicherstellen. Ich möchte mich ausdrücklich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Treue und Loyalität in den vergangenen, nicht leichten, Monaten bedanken. Es ist schon bemerkenswert, dass unser Team an Mitarbeitenden an Bord geblieben ist und wir unser medizinisches Leistungsangebot uneingeschränkt zur Verfügung stellen konnten“, erklärt Geschäftsführerin Veronika von Manowski. (Einbeziehung BBR/plenovia).
Über das Verfahren
Die Marien Hospital Papenburg Aschendorf gGmbH beschäftigt derzeit rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur Sicherstellung einer leistungsfähigen und flächendeckenden Gesundheitsversorgung im Landkreis Emsland. Es erwirtschaftete in den vergangenen Jahren einen Jahresumsatz von rund 70 Millionen Euro.
Im vergangenen Jahr geriet das Krankenhaus in eine Krise. Auslöser waren die Folgen der Pandemie, die Inflation, gestiegene Material- und Energiekosten durch den Ukraine-Konflikt sowie Störungen in der Krankenhausfinanzierung. Das Unternehmen beantrage infolgedessen Ende November 2022 eine Insolvenz in Eigenverwaltung mittels eines Schutzschirmverfahrens.
Das Unternehmen wurde während des Schutzschirmverfahrens von der Düsseldorfer Wirtschaftskanzlei BBR Buchalik Brömmekamp Rechtsanwälte und deren Schwestergesellschaft, der Unternehmensberatung plenovia, juristisch und betriebswirtschaftlich begleitet. Der ausgearbeitete Insolvenzplan wurde am 04.04.2023 gerichtlich bestätigt. Im Rahmen des Verfahrens konnte die bilanzielle Sanierung umgesetzt und wichtige operative Maßnahmen bereits eingeleitet werden.
„Gemeinsam ist es uns innerhalb von knapp sechs Monaten Betriebsfortführung eines ca. 300-Betten-Hauses mitsamt intensiven Verhandlungen mit den beteiligten Stakeholdern gelungen, den wichtigen und traditionsreichen Grund- und Regelversorger für die vielen Patienten und Geschäftspartner aus der Region Emsland – in für den Gesundheitssektor insgesamt unruhigen Zeiten – wieder gestärkt und wetterfest aufzustellen“, so der Generalbevollmächtigte Rechtsanwalt Dr. Alexander Verhoeven (BBR Frankfurt a. M.).