
Branche: Fahrzeugbau
Standort: Dessau-Roßlau
Jahr: 2019
Mitarbeiter 40
MEIER-RATIO GmbH
Über die Zusammenarbeit
„Dass wir uns im Januar 2019 dazu entschieden haben, unser Unternehmen MEIER-RATIO und ihre bewährten Produkte weiter auf dem Markt zu halten, hat sich als der richtige Schritt erwiesen. Die erfolgreiche Sanierung konnte jedoch nur mit kompetenter Unterstützung gelingen. Nach intensiven Recherchen und auf Empfehlung eines Bekannten hin, nahmen wir Kontakt zu der Wirtschaftskanzlei und Unternehmensberatung Buchalik Brömmekamp auf. Die Düsseldorfer Sanierungsexperten waren nach vielen Gesprächen diejenigen Berater, bei denen wir ein wirklich gutes Gefühl im Hinblick auf die erfolgreiche Durchführung unseres Eigenverwaltungsverfahrens hatten. Die positiven Reaktionen der Gläubiger bestätigten uns dies im Laufe des Verfahrens.
Die Zusammenarbeit mit Buchalik Brömmekamp war stets professionell, vertrauensvoll und konstruktiv. Fallstricke, die solch ein Verfahren mit sich bringt, wurden frühzeitig erkannt und erfolgreich bewältigt. Auch, wenn es eine harte Zeit war – rückblickend war die Entscheidung für die Eigenverwaltung und für Buchalik Brömmekamp die Richtige! Denn wir haben die Insolvenz erfolgreich hinter uns gelassen. Das Amtsgericht hat im Dezember 2019 das Verfahren aufgehoben! Hier nochmal einen Dank an alle, die uns in dieser Zeit unterstützt und begleitet haben!“
Henning Meier, Geschäftsführer der MEIER-RATIO GmbH
Über das Verfahren
Die MEIER-RATIO GmbH stellt am Standort Dessau-Roßlau Absetz- und Abrollkipper sowie Anhänger für Nutzfahrzeuge her. Zu den Kunden von MEIER-RATIO gehören der Ein-Mann-Betrieb genauso wie die Big-Player der Transportbranche. Das Traditionsunternehmen wurde 1968 gegründet und beschäftigt etwa 40 Mitarbeiter. Das Geschäftsjahr 2018 verlief bereits nicht besonders erfolgreich; Anfang 2019 hatte eine Verkettung unglücklicher Umstände dann das Sanierungsverfahren notwendig gemacht: Fahrzeuge wurden verzögert angeliefert, was zu einem hohen Bestandsaufbau und einer massiven Liquiditätsbindung führte. Hinzu kamen ein ungewöhnlich hoher Krankenstand sowie fehlerhafte interne Arbeitsabläufe.
Am 20.12.2019 hat das Amtsgericht Dessau das Eigenverwaltungsverfahren des Fahrzeugbauers MEIER-RATIO GmbH aus Dessau-Roßlau aufgehoben. Damit gilt das Unternehmens als erfolgreich saniert. Das Traditionsunternehmen geht gestärkt aus dem Verfahren hervor und die weiteren Ziele sind klar gesteckt. Dazu hatte MEIER-RATIO bereits zu Anfang des Verfahrens gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Buchalik Brömmekamp aus Düsseldorf ein umfangreiches Konzept mit knapp 40 Optimierungspunkten erarbeitet. Diese Punkte wurden im Laufe des Verfahrens bereits zu wesentlichen Teilen umgesetzt. Unter anderem wurden nicht mehr benötigte Aufgabengebiete reduziert, umverteilt oder stellenweise komprimiert. Die Produktion hingegen wurde weiter ausgebaut. Dass mit der Umstrukturierung eines Unternehmens nicht zwangsläufig ein Arbeitsplatzabbau einhergeht, zeigt der hiesige Erfolgsfall: Denn es konnten nicht nur alle Arbeitsplätze in der Produktion erhalten werden, sondern das Team wurde und wird sogar weiter aufgestockt. Den personellen Engpässen wurde vorübergehend mit dem Einsatz von Leiharbeitern begegnet, welche im ersten Halbjahr 2020 fest von MEIER-RATIO übernommen wurden.
„Das Sanierungskonzept sowie der Insolvenzplan wurden von allen Gläubigern einstimmig angenommen. Darum möchte ich allen Beteiligten, die an die Zukunft des Unternehmens geglaubt haben und mit uns diesen Weg gegangen sind, recht herzlich danken. Dieser Dank gilt unseren Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner, unserer Hausbank – aber vor allem auch unseren Mitarbeitern. Sie alle haben uns nicht im Stich gelassen. Ohne sie wäre der Weg noch kräftezehrender gewesen. Sie alle wissen, dass das Unternehmen ein immenses Potenzial hat“, erklärt der Geschäftsführer Henning Meier. Unterstützt wurde Geschäftsführer Meier dabei durch einen sanierungserfahrenen Projektleiter aus dem Hause Buchalik Brömmekamp. „Die fachkundige Hilfe vor Ort war enorm wichtig, der Projektleiter übernahm die insolvenzspezifischen Fragestellungen sowie die Kommunikation zu allen Stakeholdern. Das Eigenverwaltungsverfahren war bei vielen Stakeholdern vorher noch gar nicht bekannt und bedurfte daher einiger Aufklärung“, erläutert Geschäftsführer Meier.
Mit der Eigenverwaltung nutzte der Fahrzeugbauer eine Sanierungsmöglichkeit, die Unternehmen erst seit 2012 zur Verfügung steht. Im Vordergrund der sogenannten Sanierung unter Insolvenzschutz steht die Fortführung des Unternehmens, weshalb die unternehmerische Verantwortung auch bei der Geschäftsführung verbleibt, die den Sanierungsprozess selbstständig ohne Einsatz eines Insolvenzverwalters durchführt. Außerdem ist die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen, wie etwa die Beendigung unrentabler Vertragsverhältnisse oder langlaufender Dauerschuldverhältnisse, deutlich schneller und wesentlich kostengünstiger möglich als ohne ein solches Verfahren. Hervorzuhebende Vorteile für die Gläubiger sind der Erhalt des Geschäftspartners und die Auszahlung einer regelmäßig deutlich höheren Quote als im Falle einer Regelinsolvenz.