+++ Stellenabbau bei Airbus fällt weniger stark aus als anfangs geplant – Leichtes Aufatmen bei der Belegschaft +++

Es kommt derzeit nicht häufig vor, dass es im Bereich der Luftfahrt gute Nachrichten zu vermelden gibt. Genau genommen ist die Meldung von einem deutlich reduzierten Stellenabbau bei Airbus auch nur für die Mitarbeiter eine positive Nachricht, die von diesem verschont bleiben. Laut Unternehmen betrifft dies vor allem solche Mitarbeiter, die in der Fertigung der Mittelstreckenjets aus der A320-Familie beschäftigt sind. Hier sieht Airbus in Zukunft ein Wachstumsfeld, da aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie und des damit einhergegangenen Nachfragerückgangs bei Geschäfts- und Fernreisen mittelfristig nicht mit einer deutlichen Belebung des Geschäfts mit Langstreckenflugzeugen gerechnet wird.

Um die Produktion von Jets der A320-Familie gegebenenfalls kurzfristig stärker hochfahren zu können, beabsichtigt Airbus mehr Mitarbeiter an Bord zu halten als ursprünglich geplant. Das sorgt sicher für leichtes Aufatmen bei der Belegschaft. Airbus nutzt zur Abfederung der bei trotz gesunkener Nachfrage gleichbleibenden Kosten zwar das von der Bundesregierung verlängerte Instrument der Kurzarbeit. Es wird laut des Finanzchefs von Airbus, Dominik Asam, jedoch nicht ausreichen, um auf den Stellenabbau gänzlich verzichten zu können.

mmerhin spricht Asam selbst gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX „von ein paar tausend Stellen“, die nun doch anders als geplant erhalten blieben. Ursprünglich hatte das Unternehmen verkündet, insgesamt rund 15.000 Stellen abbauen zu wollen. Es hatte bereits vor einiger Zeit aus dem Umfeld des Konzerns geheißen, dass im Falle der Verlängerung des Kurzarbeitergeldes rund 5.000 Stellen weniger abgebaut werden könnten. Die Aussage von Asam scheint diese Vermutung nun vorsichtig zu bestätigen, auch wenn er nach wie vor keine genauen Zahlen beziffert hat.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber eine nie dagewesene Herausforderung dar. In einer solchen Situation ist es zwar nachvollziehbar, dass Unternehmen ihre Kosten anpassen wollen. Gleichzeitig darf dies nicht einseitig zulasten der betroffenen Arbeitnehmer erfolgen. In dieser Situation ist es interessengerecht, den Arbeitsplatzverlust des Arbeitnehmers angemessen zu entschädigen.

Betriebsbedingte Kündigung

Ein vom Arbeitgeber unterbreitetes Abfindungsangebot kann zunächst attraktiv klingen. Aber berücksichtigt es auch in angemessener Weise Ihre Position im Unternehmen, die Dauer Ihrer Betriebszugehörigkeit oder die Tatsache, dass ein Rechtsstreit vor Gericht über die Wirksamkeit der Kündigung Ihren Arbeitgeber im Zweifel teurer zu stehen käme?

Wenn Sie von einem Stellenabbau betroffen sind, sollten Sie sich unbedingt rechtlich beraten lassen. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung bei der Beurteilung der Rechtmäßigkeit einer Kündigung sowie den daraus abzuleitenden Rechten und Chancen. Überzeugen Sie sich von uns, indem Sie unser Angebot einer kostenlosen Erstberatung in Anspruch nehmen.

Update: Airbus beginnt Verhandlungen über Stellenabbau

Wir hatten bereits darüber berichtet, dass der Flugzeugbauer Airbus aufgrund der eingebrochenen Umsätze in Folge der Corona-Pandemie einen umfangreichen Stellenabbau plant. Allein am Standort Hamburg ist durch die Krise nach Medienberichten jede sechste Stelle betroffen. Auch am Standort Bremen sind etliche Stellen in Gefahr. Widerstand gibt es erwartungsgemäß von der Arbeitnehmerseite, insbesondere von Gewerkschaften wie der IG Metall. Sie wollen betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland, wenn möglich, vermeiden und bringen alternative Lösungsmodelle, wie zum Beispiel eine 4-Tage-Woche, ins Spiel. Auch die soeben von der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Corona-Krise verabschiedete Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis zum 31.12.2021 könnte bei den Verhandlungen eine Rolle spielen und dem Konzern weiter Luft verschaffen. Weitere Unterstützungsleistungen werden in der Politik diskutiert. Aus Unternehmenskreisen ist dagegen zu hören, dass die verlängerte Kurzarbeit nur gut ein Drittel der 5.000 abzubauenden Stellen retten könnte. Eine bundesweite Abstimmung der Gewerkschafter ist geplant, um für die kommenden Gespräche gegenüber der Unternehmensführung eine stärkere Verhandlungsposition einnehmen zu können. Ob die Manager des Unternehmens sich hiervon beeindrucken lassen und ob die Politik weitere Maßnahmen zur Bewältigung der Krise beschließt, bleibt abzuwarten. Die aktuell herrschende Corona-Krise hat das Unternehmen jedenfalls fest im Griff und bedroht eine Vielzahl von wichtigen Jobs u.a. in der Region Hamburg und Bremen.

Update: Airbus plant Streichung von 15.000 Arbeitsplätzen in Zivilflugzeugsparte

Im Zuge der Corona-Krise und der damit einhergehenden weltweit verhängten Reisebeschränkungen ist das Geschäft der Fluggesellschaften fast vollständig zum Erliegen gekommen. Als Reaktion hierauf versuchen die Fluggesellschaften ihrerseits wiederum anstehende Auslieferungen von bestellten Flugzeugen zu verschieben oder gar ganz zu stornieren. Airbus hat nun auf diese Entwicklung reagiert und drastische Schritte angekündigt. Airbus-CEO Guillaume Faury hat erklärt, dass die Produktion für die nächsten zwei Jahre um 40 Prozent gedrosselt werden soll, was wiederum einen umfangreichen Stellenabbau nach sich zieht. Dies wird sich auch auf die wichtigen deutschen Luftfahrtstandorte Hamburg und Bremen auswirken. Laut Faury befindet sich die Geschäftsleitung derzeit in Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite und will sich zu konkreten Zahlen bis Ende Juli äußern. Medienberichten zufolge wird spekuliert, dass bis zu 15.000 Arbeitsplätze in der Zivilflugzugsparte von Airbus betroffen seien. Die Sparte beschäftigt insgesamt rund 90.000 Mitarbeiter, sodass jede sechste Stelle wegfallen könnte. Dass der Stellenabbau von dem Flugzeugbauer nur über Fluktuation und Altersteilzeitmodelle dargestellt werden kann, ist bei dem spekulierten Umfang eher unwahrscheinlich. Vor dem Hintergrund der drastischen Reduktion der Produktion wird es wohl auch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen.

Ursprüngliche Meldung: Airbus plant umfangreichen Stellenabbau in der Rüstungssparte

Der europäische Flugzeugbauer Airbus plant die Streichung einer Vielzahl von Arbeitsplätzen in der Rüstungssparte. Geplant ist zunächst die Aufnahme von Gesprächen mit dem europäischen Betriebsrat, bevor dann in den einzelnen Ländern mit den Arbeitnehmervertretungen Gespräche geführt werden. Man steht also noch ganz am Anfang der Entwicklung. Konkrete Zahlen, zum Beispiel für Deutschland, wurden seitens des Managements noch nicht genannt. Es scheint aber sicher, dass etliche Stellen in Gefahr sind. In dem Geschäftsbereich Defence, der sich insbesondere wegen der anhaltenden Probleme rund um den Militär-Transporter A400M sowie des Rüstungsexportstopps nach Saudi-Arabien schleppend entwickelt, arbeiten konzernweit 34.000 Mitarbeiter, wovon wiederum knapp 13.000 Stellen auf Deutschland entfallen.

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